Minderjährige und erwachsene Kinder, deren Mütter an der Persönlichkeitsstörung Borderline leiden, werden in der Öffentlichkeit, der Fachwelt, in den Medien und der Gesellschaft zu selten wahrgenommen. Wie alle Kinder, bei denen ein oder beide Elternteile psychisch erkrankt sind.
In der Fachwelt selbst spricht man von den "vergessenen Kindern", denn zu häufig wurde an die Kinder in den betroffenen Familien im Zuge der Behandlung der Krankheit der Eltern(teile) seitens der Erwachsenenpsychiatrie und der Kinder- und Jugendhilfe nicht gedacht.
Dabei brauchen gerade diese Kinder und Jugendlichen Unterstützung, damit sie nicht das Gefühl haben, allein mit ihren psychisch kranken Eltern(teilen) zu sein und sie nicht selbst durch ihre Eltern(teile) traumatisiert werden.
Bei schweren Borderline-Erkrankungen geht es letztendlich um emotionalen und psychischen Missbrauch, mitunter physische Gewalt und Vernachlässigung des Kindes.
Die Themen "emotionaler Missbrauch", "psychische Belastung von Borderline-Angehörigen" und die transgenerationale Weitergabe von Traumatisierungserfahrungen sind in unserer Gesellschaft noch nicht angekommen.
Mittlerweile gibt es einige regionale Angebote für Kinder/Jugendliche mit psychisch kranker Eltern(teilen). Eine enge und gute Koordination und Kooperation der verschiedenen Hilfesysteme ist zur Wahrung des Kindeswohls in diesem Kontext unerlässlich.
Die Aufarbeitung der Kindheit und Jugend von bereits erwachsenen Kindern psychisch kranker Eltern(teile), zu denen auch Eltern(teile) mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung gehören, bedarf weitgehender Unterstützung, geschützter Räume und einer konstruktiv-interessierten Öffentlichkeit. Ihr Leben wurde maßgeblich durch die Erkrankung ihrer Eltern(teile) bestimmt.
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