Kinder und ihre Borderline-Mütter

Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung

Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) kann bei einmaligen traumatischen Erlebnissen wie zum Beispiel durch das Erleben eines Unfalls, einer Naturkatastrophe, eines Verbrechens etc. auftreten.

Auf länger anhaltende traumatische Belastungssituationen, wie sie zum Beispiel bei einer traumatischen Kindheit, Gefangenschaft, Geiselnahme, Krieg etc. kann ein Mensch Jahre oder Jahrzehnte nach der Traumatisierung mit einer Chronischen Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (Komplexe PTBS) reagieren.


Die Symptome lassen sich in drei Hauptkategorien einordnen:

Übererregung
ständiger Alarmzustand = Stress;
Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Alpträume, Angstgefühle, Herzrasen, erhöhter Blutdruck, somatische Beschwerden...

Intrusion
gespeicherte Bilder und Gefühle;
zwanghafte Wiederholung der Traumata in versteckter oder offener Form = Reinszenierungen;
Flashbacks...

Konstriktion
distanzierte Bewusstseinszustände; Depersonalisierung, Derealisation, verändertes Zeitgefühl...


Die Folgen können Depressionen, Angststörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Vermeidungs- und Rückzugsstrategien sein, aber auch destruktives Bewältigungsverhalten wie Suchtverhalten.  Körperlich kann es zu psychosomatischen Beschwerden und chronischen Schmerzen kommen.


Die Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung kann die traumatisierte Persönlichkeit in eine "Alltagspersönlichkeit", den "anscheinend normalen Persönlichkeitsanteil" (ANP) und in "emotionale Persönlichkeitsanteile" (EP`s) aufteilen. Der ANP übernimmt dabei die funktionalen Aufgaben des Alltags wie Haushalt, Beruf etc.; die EP`s die emotionalen Bereiche aus der Zeit der Traumatisierung und der Gegenwart.

Die (Chronische) Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung wird durch Traumatherapie behandelt.
Diese kann ambulant in der Praxis von Trauma-TherapeutInnen oder stationär in Kliniken mit Trauma-Fachabteilungen durchgeführt werden. Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist die Ressourcenarbeit.



Links:

- S3 - Leitlinie Posttraumatische Belastungsstörung ICD 10: F 43.1

- PTBS-Selbsthilfeforum



© Jana Reich, www.borderline-muetter.de 2013-04-03

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