Rund 30 Töchter zwischen 19 und 62 Jahren beschreiben ihr Leben, das durch ihre Mütter, die an der Borderline-Persönlichkeitsstörung erkrankt sind, wesentlich geprägt wurde. Ein Tabu: Alle Töchter erlebten psychische Gewalt, viele körperliche Gewalt und manche von ihnen sexuelle Gewalt durch ihre Mütter! Die Mütter sind an Borderline erkrankt, weil sie in ihrer eigenen Kindheit oder Jugend durch emotionale Vernachlässigung, körperliche, sexuelle und/oder psychische Gewalt, durch Verlusterfahrungen, Flucht und/oder Krieg traumatisiert worden sind. Diese, von ihnen unbearbeiteten, Traumata haben Auswirkungen auf ihr eigenes Leben und das ihrer Kinder und Enkelkinder. In der Gesellschaft und in psychiatrisch-therapeutischen Kontexten gehören ihre Töchter und Söhne auch heute noch zu den "übersehenen" Kindern psychisch kranker Eltern(teile). Der Sammelband soll die Borderline-Persönlichkeitsstörung und ihre Erscheinungsformen als Trauma-Folgeerkrankung bekannter machen, die Folgen einer Sozialisierung durch Mütter mit Borderline verdeutlichen, die Co-Abhängigkeit bzw. Abwesenheit der Väter aufzeigen und für die - oft schwere - Situation der Kinder von Borderlinern sensibilisieren. Zugleich werden frauenfeindliche gesellschaftliche Strukturen und Mechanismen sowie ihre Auswirkungen auf die Biografien der Mütter und der Töchter deutlich. Die Autorinnen hoffen, dass, ausgehend von den dargestellten Erfahrungen und den daraus gewonnenen Erkenntnissen, die transgenerationale Weitergabe von Traumatisierungserfahrungen in jetzigen und zukünftigen Familien wenigstens abgemildert werden kann. Im Praxisteil stellt Psychologin Marianne Styger hierfür Ideen zur "Frühen Hilfe" für Borderline-Mütter und ihre Kinder vor. |
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Verlag MARTA PRESS Biografisches Sachbuch ISBN 3. Auflage, 2014: 978-3-944442-99-0 548 S., mit Illustrationen Preis D: 34,80 €, Preis CH: 46,90 CHF, Preis A: 35,80 € |
Über die Herausgeberin und Autorinnen des Vorwortes und der "Frühen Hilfen"
Jana Reich, Jahrgang 1968, hat publizistische Erfahrung als Journalistin, Autorin, Referentin und Verlegerin. 2001 erhielt sie für ihr Engagement den Alternativen Medienpreis. Im März 2012 startete sie den Aufruf für dieses Buchprojekt, an dem sich rund 30 Frauen zwischen 19 und 62 Jahren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit viel Engagement beteiligten. Sie erzählen sehr offen und auf ganz unterschiedliche Arten ihre eigene Biografie - und die ihrer Mutter.
Katharina Ohana, Jahrgang 1970, ist Psychologin, Autorin und Moderatorin. Mit ihrem ersten Buch "Ich, Rabentochter" (2006) brach sie als eine der ersten Töchter das Schweigen und beschrieb ihre Kindheit und Jugend mit einer an Borderline erkrankten Mutter.
Marianne Styger, Jahrgang 1969, ist Psychologin und Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche. Sie arbeitet in der Schweiz mit psychisch kranken Müttern und ihren Kindern.
In der Ausgabe CLOSER vom 24.09.2014 gab eine der Mitautorinnen ein Interview über das Leben mit ihrer Mutter, die an BL erkrankt ist.
"Es sind Einblicke in eine verstörende Welt, deren Bewältigung Respekt abverlangt."
Andrea Freund, FAZ vom 30.12.2013.
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© Jana Reich, www.borderline-muetter.de , 2014-10-10
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