Formen von Gewalt

Was ist emotionaler Missbrauch / emotionale Gewalt / psychische Gewalt?

Misshandlung, Herabwürdigung und Verletzung einer Person auf psychischer und emotionaler Ebene. Dies kann unbewusst praktiziert werden aufgrund von eigener psychischer Erkrankungen oder Vernachlässigungserfahrungen. Oder ein ganz bewusst gewählter Weg mit dem Ziel, den anderen Menschen anzugreifen und psychisch zu zerstören.
Psychische Gewalt wird in der Regel nicht strafrechtlich verfolgt. Sie ist zudem schwer nachzuweisen, da sie meistens in engen sozialen Bezügen ausgeübt wird und äußerlich keine sichtbaren Spuren hinterlässt.
Benutzte Mittel können sein:

 

Was ist verbale und nonverbale Misshandlung / Gewalt?

Verletzung und Beleidigung durch Worte und/oder Gesten bezüglich des Aussehens, der Intelligenz, Kompetenz, des Wertes u. ä. eines Menschen.
Kann offen, direkt und gemein daherkommen, oder aber versteckt in Form von "Neckereien", Sarkasmen, beleidigenden Spitznamen, "Witzen", Andeutungen, Lügen und subtilen Abwertungen.



Was ist körperliche bzw. physische Misshandlung / Gewalt?

Jedes Verhalten, das eindeutig körperlichen Schmerz verursacht, ob es nun Spuren hinterlässt oder nicht, ist eine Misshandlung. Schwerste körperliche Gewalt kann mit der Tötung bzw. Ermordung des Opfers enden. 



Was ist sexuelle /sexualisierte Misshandlung / Gewalt? 

Sexuelle Handlungen oder sexuelle Rhetorik einer Person an/ mit einer anderen Person gegen deren Willen oft unter Ausnutzung einer Macht- und Autoritätsposition.
Hierzu zählen auch sexualisierte Übergriffe und Gewalt im pseudoreligiösen Bereich (ritualisierte Gewalt).




Was ist passive Misshandlung / Gewalt?

Unterlassene Hilfeleistung eines Verantwortlichen aufgrund von eigener Angst (vor Gewalt etc.), (Co-)Abhängigkeit oder Verlustangst (Status Quo, Trennung) gegenüber einem Opfer von emotionaler, verbaler, körperlicher und/oder sexueller Gewalt. 


Was sind wissende Zeuginnen / Zeugen?

Menschen, die Opfern und Überlebenden von emotionaler, (non)verbaler, physischer und/oder sexueller Gewalt glauben, ihre Wahrnehmung bestätigen und sie in ihrem Selbstwert und ihrer Gegenwehr / Resilienz stärken. Dies können Menschen aus dem nahen oder weiteren Umfeld sein wie FreundInnen, Verwandte, NachbarInnen, MitschülerInnen, LehrerInnen, KollegInnen, TherapeutInnen, AnwältInnen usw.


© Jana Reich, www.borderline-muetter.de, 2013-03-08